Geschichte & Architektur
Das Kirchgemeindehaus Wipkingen wurde 1930-1932 als kirchliches Volkshaus konzipiert und als erstes Hochhaus der Stadt Zürich vom Architekturbüro Vogelsanger und Maurer erbaut. Das Gebäude bot neben kirchlichen Aktivitäten für alle kulturellen, politischen und physischen Bedürfnisse des Quartiers Platz.
Die Stadtgemeinde Zürich verpflichtete die damalige Kirchgemeinde Wipkingen vertraglich dazu, eine öffentliche Grünanlage und einen Spielplatz zu erstellen. Das neue Kirchgemeindehaus mit dem angrenzenden Krippengebäude stellte einem Kindergarten und einer Krippe Raum zur Verfügung.
Darüber hinaus wurde ein öffentliches Volksbad, eine alkoholfreie Wirtschaft mit Terrasse, eine Lokalität für die Pestalozzigesellschaft Zürich (Bibliothek) ein Krankenmobilienmagazin, eine Mütterberatungsstelle, eine Samariterstube, ein Kinderlehrsaal, Unterweisungszimmer, Arbeitsräume für Jugendliche und Frauen sowie Sitzungszimmer und ein Turn-, Spiel-, Vortrags- und Versammlungslokal mit Garderoben angeboten.
Dem gestaffelten Gebäudekomplex kommt eine hohe kirchliche, quartier- und stadtpolitische Bedeutung zu. Er setzt ein markantes städtebauliches Zeichen am Ende der Hardbrücke und prägt als Solitärbau am Übergang aus dem Industriequartier den Eingang zum Stadtquartier Wipkingen.
Die Gebäudegruppe staffelt sich in Form von Kuben und einem quadratischen, achtgeschossigen Turm mit rundem Erkertürmchen, der an der äussersten Ecke den Turm überragt. Der Turm bildet ein städtebaulich prägnantes und ordnendes Element an einer exponierten Lage. Sein Zifferblatt ist ein von weit her gut sichtbaren Wahrzeichen für das Quartier Wipkingen.
Seit 2008 sind sowohl die äussere volumetrische Gliederung als auch die innenräumliche Ausbildung und Oberflächengestaltung im Inventar der Denkmalpflege und vertraglich weitgehend unter Schutz gestellt. Die imposante Architektur, die am Ort des einstigen Dorfkerns von Wipkingen erbaut wurde, ist ein Zeitzeuge der Entwicklung von Historismus und Heimatstil hin zum Neuen Bauen.